Meine Fotos vom Kometen Lovejoy

Nachdem ich jetzt tagelang Sturm und Regen, Nebel und Schnee ertragen musste, klarte es doch tatsächlich an diesem Wochenende auf, und ich konnte endlich einen Blick auf den Kometen werfen!

Vom 17. bis 19. zieht er relativ nahe an den Plejaden vorbei, weshalb er auch relativ leicht zu finden war, denn die Plejaden sind sehr markant. Mit freiem Auge konnte ich Lovejoy an meinem Himmel leider nicht sehen, dafür war es zu hell und der Komet zu schwach.
Ich schätze seine Helligkeit etwa auf 5mag.

Ein Foto kann man ja zum Glück etwas länger belichten, sodass mehr Licht gesammelt wird. Und so kommt der Komet doch noch zum Vorschein. Aber auch mit dem Fernglas war er sehr gut zu erkennen. Ein kleiner grüner Klecks am Himmel. Um auch den Schweif sehen zu können, muss man lange belichten, denn er ist sehr lichtschwach.

Diese Fotos hier sind 15 Sekunden lang belichtet worden. Das geht gerade noch so, dass die Sterne als Punkte dargestellt werden. Bei längeren Belichtungszeiten werden sie Striche, da sie sich während der Aufnahme weiterbewegen.

Um das zu vermeiden, benötigt man eine Nachführung. Das ist eine Vorrichtung mit Motor, die die Kamera mit der gleichen Geschwindigkeit weiterbewegt wie sich die Erde dreht. So bleiben die Sterne immer an der gleichen Stelle und schwache Objekte kommen auf dem Foto deutlicher hervor. Ich habe momentan noch keine Nachführung zur Verfügung.

Auf dem letzten Foto sieht man links neben den Plejaden einen weiteren bekannten Sternhaufen, die Hyaden. Die Sterne des Haufens bilden ein V und stellen den Kopf des Sternbildes Stier dar. Der hellste Stern ist Aldebaran, der Hauptstern des Stier. Er gehört aber nicht zu dem Sternhaufen, sondern befindet sich zufällig in der gleichen Himmelsgegend. Aldebaran ist ca. 66 Lichtjahre von uns entfernt.

Wolken und Orion

Um die schwierige Wettersituation zu dokumentieren, habe ich am gleichen Abend noch ein ganz kurzes Video von Orion angefertigt. Es besteht aus 130 Einzelbildern, die innerhalb von 25 Minuten aufgenommen und anschließend zu einem Film zusammengesetzt wurden. Da sieht man deutlich, was alles durchgezogen ist! Wolken, Flugzeuge, Satelliten ...

Im folgenden Bild sind die Strichspuren der Sterne zu sehen. Alle Bilder des Films wurden übereinandergelegt. So wird der Weg der Sterne deutlich, den sie in den 25 Minuten zurückgelegt haben. Orion einmal anders ... Ganz unten zwischen den Ästen ist auch Sirius, der hellste Stern unseres Nordhimmels.

Der Komet ist noch für ein paar Wochen da, dann fliegt er wieder hinaus ins kalte dunkle Nichts. Wer ein Fernglas besitzt, kann ihn auf jeden Fall sehen. Er bewegt sich jetzt von den Plejaden weg auf den äußeren hellen Stern der Andromeda zu, und dann weiter Richtung Cassiopeia.

Viel Glück mit dem Wetter!
Eure Denise


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